Die Zukunft technologieorientierter Gesellschaften hängt zu einem beachtlichen Teil von ihren Fähigkeiten in den MINT-Fächern ab (MINT = Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Technik). Dies ist für viele Initiativen der Grund, sich in der Frühbildung zu engagieren. Dabei wird in Kitas und Grundschulen bei Kindern das Interesse für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik geweckt und gefördert.
Kinder sind von Natur aus neugierige und fragende – Warum? – Forscher. Der Erfolg in den Kitas und Grundschulen stellt sich aber nur dann ein, wenn Erzieherinnen und Erzieher ihre persönliche Begeisterung für naturwissenschaftliche Fragestellungen auf die Kinder übertragen können.
Zahlreiche Mitarbeiter in Kitas und Grundschulen trauen es sich nicht zu, sich aktiv in die Frühbildung einzubringen, weil ihre Kenntnisse nicht ausreichen und auch das Experimentiermaterial und oft auch die Räumlichkeiten nicht vorhanden sind.
In solchen Fällen kann ein Senior mit Berufs- und Lebenserfahrung – als "Pate" – einen beachtlichen Beitrag zum Schließen der Wissenslücken beitragen und auch Hilfestellung bei der Einrichtung einer Forschungskiste oder einem Forschungslabor geben.
Das gemeinsame Experimentieren von Erzieherinnen und Erziehern, Kindern und Senioren ist überwiegend von Erfolg für alle Beteiligten gekrönt. Das Interesse und die Begeisterung der Kinder sind für den Senior und Paten der Lohn für seine Arbeit. Es gibt keine dankbareren „Mitarbeiter“!
Alles, was ein Pate zum Einstieg benötigt (Unterlagen, Literatur und Experimentiermaterial) ist leicht und kostengünstig zu beschaffen. Die Stiftung "Kinder forschen" (vorher: "Haus der kleinen Forscher") zum Beispiel gibt alle erdenklichen Hilfen für den Start als Kindergarten-Pate.
Nachfolgend einige exemplarische Stichworte für die Internet-Recherche, die einen guten Überblick auf das mit der naturwissenschaftliche Frühförderung verbundene Umfeld geben.
Für den Start einer Initiative an einer Kita gibt es kein Patentrezept. Der zukünftige Pate sucht sich zunächst eine Kita aus, deren Leitung an Frühförderung interessiert ist und dem Vorschlag experimentelle, naturwissenschaftliche Frühförderung in der Kita einzuführen begeistert zustimmt. Kita und Pate entwickeln ein auf die Infrastruktur der Kita zugeschnittenes Konzept und danach fangen Erzieherin oder Erzieher, Kinder und Pate mit der Durchführung von einfachen Experimenten an. Einer Weiterentwicklung der Zusammenarbeit bis zur Zertifizierung durch das Haus der kleinen Forscher, steht dann nichts mehr im Wege.
Das funktioniert, und das hat der Verfasser dieses Texts schon mehrfach erlebt. Erleichtert wird selbstverständlich der Einstieg, wenn man einen Sponsor hat. In meinem Fall waren und sind das Degussa und Evonik Industries AG.
Heinz Delle
zuletzt geändert am: 20.06.2024 15:54 Uhr von W.Gerhartz