"Der Preis dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie,
Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften
durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen.
Damit ist auch die Absicht verbunden, die Verantwortung der Wissenschaft für die Gesellschaft zu verdeutlichen."
Der Otto-Hahn-Preis wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Frankfurt a. M., der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vergeben. Die GDCh wirkt hierbei zusammen mit den übrigen Mitgliedsgesellschaften des Deutschen Zentralausschusses für Chemie (DZfCh).
Der Preis wird seit 2005 verliehen und ist ein Zusammenschluss des ehemaligen Otto-Hahn-Preis der Stadt Frankfurt des Otto-Hahn-Preis für Physik und Chemie der DPG und der GDCh, der 1953 eingerichtet wurde.
Mit dem Preis werden alternierend renommierte Personen aus Physik udn Chemie gewürdigt. Er ist mit 50.000 € dotiert, wovon eine Hälfte von der Stadt Frankfurt und je ein Viertel von den beteiligten Gesellschaften finanziert wird. Die Preisverleihung findet in der Frankfurter Pauls-Kirche statt.
Professor Herbert Waldmann wird für seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der chemischen Biologie und insbesondere seine grundlegenden Beiträge zur Tumorforschung mit dem Otto-Hahn-Preis ausgezeichnet. Als einer der Mitbegründer der chemischen Biologie ist Herbert Waldmann ein führender Wissenschaftler in diesem Bereich. Seine Spezialisierung liegt in der Synthese und Untersuchung von Proteinen sowie in der Entwicklung von Konzepten und Methoden zur Synthese von bioaktiven kleinen Molekülen. Durch seine Forschung konnte er neue Erkenntnisse zur biologischen Signalübertragung gewinnen, insbesondere zur Rolle von Ras-GTPasen, die bei vielen Krebserkrankungen eine bedeutende Rolle spielen. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, neue Ansätze zur Therapie von Tumoren mit Ras-Mutationen zu entwickeln. Durch die systematische Synthese von Pseudonaturstoffen, vor allem durch den Einsatz einer innovativen Syntheseplattform, hat er eine neue Quelle für pharmazeutische Wirkstoffe erschlossen. Seine interdisziplinäre Forschung hat damit Fragen von besonderer gesellschaftlicher Relevanz beantwortet.
2023 | Herbert Waldmann, Dortmund | Chemie |
2021 | Klaus Blaum, Heidelberg | Physik |
2019 | Martin Jansen, Stuttgart | Chemie |
2017 | Karsten Danzmann, Hannover | Physik |
2015 | Jürgen Troe, Göttingen | Chemie |
2013 | Ferenc Krausz, München | Physik (Nobelpreis für Physik 2023) |
2011 | Manfred Reetz, Mülheim a. d. Ruhr und Marburg | Chemie |
2009 | Stefan Hell, Göttingen | Physik (Nobelpreis für Chemie 2014) |
2007 | Gerhard Ertl, Berlin | Chemie (Nobelpreis für Chemie 2007) |
2005 | Theodor W. Hänsch, München | Physik (Nobelpreis für Physik 2005) |
2003 | Helmut Schwarz, Berlin |
2000 | Hans Christoph Wolf, Stuttgart |
1998 | Dieter Oesterheit, Martinsried |
1989 | Rudolf Hoppe, Gießen |
1986 | Heinz Maier-Leibnitz, München |
1979 | Rolf Huisgen, München |
1974 | Friedrich Hund, Göttingen |
1967 | Georg Wittig, Heidelberg |
1965 | Erich Hückel, Marburg |
1962 | Manfred Eigen, Göttingen |
1959 | Hans Meerwein, Marburg |
1955 | Lise Meitner, Stockholm/Schweden Heinrich Wieland, Starnberg |
Die Preisträger werden von einem Kuratorium aus acht Mitgliedern ausgewählt. Vier Mitglieder gehören der Stadt Frankfurt an (Oberbürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, Kulturdezernent, Universitätspräsident) und jeweils zwei benennen die Vorstände von GDCh und DPG.
Eine Auswahlkommission erarbeitet vorab einen Vorschlag für das Kuratorium:
Prof. Dr. Barbara Albert, Universität Duisburg-Essen (Kuratorium, Federführung)
Prof. Dr. Joachim Sauer, Humboldt-Universität zu Berlin (Kuratorium)
Prof. Dr. Benjamin List, MPI für Kohlenforschung, Mülheim a.d. Ruhr
Prof. Dr. Frank Glorius, Westfälische Wilhelms-Universität
Prof. Dr. Ralf Ludwig, Universität Rostock
Prof. Dr. Maria Wächtler, Technische Universität Kaiserslautern
zuletzt geändert am: 14.11.2024 13:28 Uhr von J.Herr