Der Arfvedson-Schlenk-Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Lithiumchemie vergeben. 1997 wurde der Preis von Chemetall, Frankfurt a.M. zusammen mit der GDCh eingerichtet. Es folgte der Sponsor Rockwood Lithium, der in Albemarle Germany GmbH überging, der nun den Preis sponsert.
Der Arfvedson-Schlenk-Preis erinnert an zwei herausragende Forscher auf dem Gebiet der Lithiumchemie: Johan August Arfvedson (1792 - 1841) entdeckte 1817 erstmals Lithium im Mineral Petalit. Lithium erlangte eine wichtige wissenschaftliche und industrielle Bedeutung. Wilhelm Schlenk (1879 - 1943) arbeitete auf dem Gebiet der freien Radikale und Organometallverbindungen und stellte die ersten Lithiumorganyle her.
Professor Thomas Fässler wird für seine wegweisenden Forschungsarbeiten im Bereich der lithiumreichen intermetallischen Verbindungen geehrt. Seine Arbeit hat das Potenzial, die Entwicklung von Hochleistungs-Lithiumbatterien voranzutreiben. Durch systematische Optimierungen erreichte er Rekordwerte in der Li-Ionenleitfähigkeit und gewann wertvolle Erkenntnisse zum Mechanismus der Lithiumionenleitung. Der Preisträger hat internationale Standards für die Entwicklung neuer, lithiumreicher Verbindungen und Lithiumionenleiter gesetzt und mit diese Auszeichnung würdigt die GDCh seine bedeutende Rolle in der Energiespeicherung und -technologie.
Frau Prof. Eva Hevia ist Preisträgerin des Arfvedson-Schlenk-Preises 2021. Sie erhielt die Auszeichnung in Anerkennung ihrer herausragenden Forschungsarbeiten an der Schnittstelle zwischen anorganischer, organischer und grüner Chemie, wodurch sie wichtige Meilensteine in der polaren metallorganischen Chemie gesetzt hat. Sie hat in bemerkenswerter Weise gezeigt, dass wichtige Organolithiumreaktionen unter Luft und Feuchtigkeit ablaufen können, wodurch flüchtige organische Lösungsmittel durch Alternativen ersetzt werden können. Weiterhin hat sie kooperative bimetallische Methoden für die selektive Funktionalisierung von Aromaten und Heterocyclen entwickelt, die den Nachweis unbekannter metallorganische Zwischenstufen ermöglichten. Ihre Arbeit weist den Weg in eine praktische und nachhaltige Zukunft der polare metallorganische Chemie.
2023 | Thomas Fässler, TU München |
2021 | Eva Hevia, Bern |
2019 | Martin Winter, Münster |
2017 | Jan Klett, Mainz |
2015 | Clare Grey, Cambridge/UK |
2013 | Robert E. Mulvey, Glasgow/UK |
2011 | Peter Bruce, St Andrews/UK |
2009 | Carsten Strohmann, Dortmund |
2007 | Hans J. Reich, Madison/USA |
2005 | Dietmar Stalke, Göttingen |
2003 | Victor Snieckus, Kingston/Kanada |
2001 | Gernot Boche, Marburg |
1999 | Paul von Ragué Schleyer, Athens/Usa und Erlangen-Nürnberg |
Die Ausschreibung des Preises erfolgt in Abstimmung mit Albemarle. In die Auswahlkommission werden drei bis vier Mitglieder aus der GDCh und zwei Albemarle-Mitarbeiter berufen.
Dr. Theresa Schmidt, Albemarle (Federführung)
Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Geßner, Ruhr Universität Bochum
Prof. Dr. Stefan Kaskel, TU Dresden
Prof. Dr. Florian Kraus, Philipps-Universität Marburg
Prof. Dr. Eva Hevia, Universität Bern
Dr. Ulrich Wietelmann, Albemarle
zuletzt geändert am: 19.06.2023 10:28 Uhr von J.Herr