Meyer-Galow-Stiftung

Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie

Wissenschaft und Ästhetik

Diese Plastik des Bildhauers Günter Steinmann wird allen Preisträgern überreicht. Sie übersetzt schöpferisches Tun in künstlerische Formensprache und schafft so ein bleibendes Symbol.

Der Stifter

Professor Dr. Erhard Meyer-Galow hat in seinem Berufsleben vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Chemie und Markt gearbeitet. Deshalb zieht sich die Wirtschaftschemie wie ein roter Faden durch sein berufliches Wirken.

Während seiner Zeit als Präsident der GDCh 1998/1999 hat sich Professor Meyer-Galow besonders für die Gründung der "Vereinigung Chemie und Wirtschaft (VCW)" in der GDCh sowie für die Einrichtung eines Studienganges "Wirtschaftschemie" an den deutschen Hochschulen eingesetzt. Zur Beschleunigung dieses Studienganges hat die HÜLS AG unter seiner Führung als Vorstandsvorsitzender für die Dauer von fünf Jahren 1998 die Stiftungsprofessur "Betriebswirtschaftslehre für Naturwissenschaften, insbesondere der Chemie" an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster eingerichtet.

Dieser Lehrstuhl war der erste seiner Art in Deutschland und bildet bis heute sehr erfolgreich Wirtschaftschemiker aus.

Der Stifter selbst hat viele Jahre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Vorlesungen über "Wirtschaftschemie in der Chemischen Industrie" gehalten.

Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow wurde am 28. Juli 1998 zum Honorarprofessor ernannt und erhielt am 20. Oktober 1998 für seine vielfältigen Leistungen das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die Stiftung

Zur weiteren Förderung der Wirtschaftschemie, besonders unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und der Notwendigkeit von Chemieprodukten oder -prozessen mit hohem Wert für unsere Gesellschaft, gründete er die "Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie", deren Aufgabe die jährliche Verleihung des "Meyer-Galow-Preises für Wirtschaftschemie" ist.

Die Stiftung wird gemäß Beschluß des Vorstandes der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. vom 5. März 2012 von der GDCh verwaltet. Zustiftungen sind erwünscht und willkommen.

Der Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Er wird an Personen verliehen, die im deutschen Sprachraum - alleine oder mit einem Team - eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Es kann sich um ein Produkt oder einen Prozess handeln. Die Erfindung, die zur Innovation gebracht wird, kann, muss aber nicht von ihm selbst stammen. Er sollte jedoch die treibende Kraft für die Implementierung im Markt sein.

Die Preisträgerin oder der Preisträger erweisen sich insbesondere dann als würdig, wenn sie oder er

  • eine Innovation in den Markt eingeführt hat, bei der der Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit weitgehend berücksichtigt ist,
  • eine Innovation in den Markt eingeführt hat, die einen besonderen notwendigen Wert für die Gesellschaft bedeutet ("must have" und nicht "nice to have"!)
  • eine gereifte Persönlichkeit ist und sich bei Mitarbeitetende, im Kollegenkreis, Vorgesetzten und bei geschäftsbeziehungen einer hohen menschlichen Wertschätzung erfreut. Der Führungsstil ist durch ein besonders hohes Maß an Empathie geprägt. 

Die Aufzeichnungen der Preisverleihungen sind auf dem YouTube-Kanal des Stifters verfügbar.

2023 - Dr. Dennis Lippmann, thysenkrupp Uhde GmbH

Foto: thyssenkrupp
Uhde

Dr. Dennis Lippmann, thysenkrupp Uhde GmbH, wurde in Anerkennung für seine herausragenden Leistungen bei der Entwicklung und erfolgreichen Markteinführung des uhde® Zweidruckverfahrens für die Ammoniak-Synthese ausgezeichnet. Durch seinen innovativen Ansatz konnte gemeinsam mit seinem Team die Kapazität von Ammoniakanlagen signifikant gesteigert und die Energieeffizienz verbessert werden. Dadurch wurden die Risiken beim Hochskalieren von Anlagen minimiert und eine größere Bauweise ermöglicht.

2022 - Dr. Werner Bonrath, DSM, Kaiseraugst/Schweiz, und Dr. Oliver Schadt, Merck, Darmstadt

Dr. Werner Bonrath,
DSM
Dr. Oliver Schadt,
Merck

Dr. Werner Bonrath, DSM, Kaiseraugst/Schweiz, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung einer nachhaltigeren Synthese von Vitamin E ausgezeichnet. Seiner exzellenten Forschung und der anschließenden erfolgreichen industriellen Umsetzung und Markteinführung ist es zu verdanken, dass die beiden Schlüsselbausteine 2,3,5-Trimethylhydrochinon und Isophytol kostengünstiger und mit einem niedrigeren Energieaufwand produziert werden können. Dadurch konnte die CO2-Bilanz erheblich gesenkt werden, was ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Produktion ist.

Dr. Oliver Schadt, Merck, Darmstadt, erhielt den Preis in Anerkennung seiner Beiträge zur Identifizierung und Entwicklung des niedermolekularen Medikaments Tepotinib. Tepotinib ist ein gezieltes Krebstherapeutikum, das in Europa und weltweit für Patienten mit metastasierendem nicht- kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit MET-Exon-14- Skipping-Veränderungen zugelassen ist und eine innovative und wirksame Therapiemöglichkeit für einen bisher ungedeckten medizinischen Bedarf darstellt. Die erfolgreiche Markteinführung ist insbesondere seinem innovativen Denken und seinem inklusiven und teamorientierten Führungsstil zu verdanken.

2021 - Dres. Götz Baumgarten, Axel Kobus und Jörg Balster, Evonik Operations GmbH

Dres. Götz Baumgarten, Axel Kobus und Jörg Balster, Evonik Operations GmbH überzeugten den Stiftungsbeirat durch ihre Entwicklung der unter dem Markennamen SEPURAN bekannten Hohlfasermembranen aus Polyimiden. Innerhalb kürzester Zeit ist es ihnen gelungen, gemeinsam mit ihrem Team eine Gastrennmembran zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die heute die führende Biogasaufbereitungstechnologie ist.

2020 - Dr. Edgar Endlein, Werner und Mertz GmbH

Dr. Edgar Endlein, Werner und Mertz GmbH, wurde für sein langjähriges Engagement im Innovations- und Nachhaltigkeitsmanagement ausgezeichnet. Er hat die bekannte Konsumgütermarke Frosch mit innovativen und nachhaltigen Produkten auf Basis regionaler europäischer Pflanzenöle in der Kosmetik und Waschmittelindustrie erfolgreich vorangebracht.

2019 - Dr. Roland Bayer, DuPont N&B

Dr. Roland Bayer, Application Development Leader, DuPont N&B, erhielt den Preis für die Entwicklung und Markteinführung einer thermoplastischen Hydroxy-propylmethylcellulose (HPMC). Daraus produzierte Filamente werden bei 3D-Drucken als Stützmaterial eingesetzt und lassen sich nach dem Druckvorgang mit einfachem Leitungswasser auswaschen. Sie sind vollständig recyclebar.

2018 - Dr. Markus Rarbach, Clariant

Dr. Markus Rarbach, Clariant, für die Entwicklung und erfolgreiche Markteinführung der hochkomplexen sunliquid®-Technologie. Fossile Energiequellen werden durch Zellulose-Ethanol ersetzt. Ein praktisch treibhausgasneutraler Biokraftstoff wird so zur Verfügung gestellt.

2017 - Dr. Markus Heitzmann, Boehringer Ingelheim Pharma

Dr. Markus Heitzmann, Boehringer Ingelheim Pharma, trug maßgeblich zur erfolgreichen Markteinführung von Jardiance® (Empagliflozin) bei, ein orales Antidiabetikum, das zugleich bei Patienten mit bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse mindert.

2016 - Dr. Thorsten Bartels, Boris Eisenberg, Dr. Klaus Schimossek, Dr. Torsten Stöhr, EVONIK

Dr. Thorsten Bartels, Boris Eisenberg, Dr. Klaus Schimossek, Dr. Torsten Stöhr, EVONIK, wurden für die Entwicklung von Hochleistungsschmierstoffen in Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen zur Ressourceneffizienz und verringerter Kohlendioxidemission ausgezeichnet.

2015 - Dr. Andreas Lutz und Dr. Stefan Schmatloch, DOW

Dr. Andreas Lutz und Dr. Stefan Schmatloch, DOW, wurden für Leichtbaukonzepte in der Automobilindustrie, speziell für Forschung und Entwicklung neuer Klebstofftechnologien, ausgezeichnet.

2014 - Dr. Michael Heckmeier, Dr. Harald Hirschmann, Dr. Sang-Kyu Lee, Dr. Roman Maisch, Merck KGaA

Dr. Michael Heckmeier, Dr. Harald Hirschmann, Dr. Sang-Kyu Lee, Dr. Roman Maisch, Merck KGaA. Das Team arbeitet in der Flüssigkristallforschung und wurde für die Entwicklung von Flüssigkristallformulierungen für energieeffiziente Smartphones und Tablets ausgezeichnet.

2013 - Dr. Thomas Greindl, BASF

Dr. Thomas Greindl, BASF, gelang die Entwicklung und erfolgreiche Markteinführung leicht biologisch abbaubarer Tenside und Komplexbildner, insbesondere von TRILON ® M, einer leistungsstarken Alternative zu Phosphaten.

2012 - Dr. Susanne Röhrig, Bayer AG

Dr. Susanne Röhrig, Bayer AG, erhielt als erste diesen Preis für ihren Beitrag bei der Entdeckung und Entwicklung des neuartigen Gerinnungshemmers Rivaroxaban. Einführung in den Markt als innovatives Thrombose-Medikament Xarelto.

Der Stiftungsrat

Die Arbeit zur Erfüllung des Stiftungszwecks wird durch einen Beirat wahrgenommen. In diesem Stiftungsrat sollten möglichst neben dem Stifter vertreten sein:

Aktuelle Mitglieder des Stiftungsrats sind 

Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow, Essen (Stifter und Vorsitzender der Stiftung)
Dr. Felix Müller, Evonik Industries AG, Essen (Sekretär der Stiftung)
Prof. Dr. Karsten Danielmeier, Covestro AG, Leverkusen
Prof. Dr. Michael Dröscher, Dorsten
Prof. Dr. Jens Leker, Universität Münster
Dr. Carla Seidel, BASF/Ludwigshafen
Jun.-Prof. Dr. Stephan von Delft, Universität Münster

Richtlinien für die Nominierung

Der Nominierung sind folgende Unterlagen beizufügen:

  • kurze aussagekräftige Begründung durch den oder die Vorschlagenden (1 Seite)
  • Lebenslauf des bzw. der Vorgeschlagenen (1 Seite)
  • Beschreibung der Innovation durch den Vorgeschlagenen bzw. die Vorgeschlagene (1 Seite)

Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie

Die Preisträgerin 2024 ist Dr. Ruth Bieringer, Freudenberg Sealing Technologies.

 

Foto: Freudenberg
Sealing Technologies

Stiftungssekretär

Dr. Felix Müller ist seit 2020 Stiftungssekretär der Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie. Kontakt: felix.mueller@uni-oldenburg.de 

Erhard Meyer-Galow

Der Stifter hat eine eigene Website eingerichtet, aus der auch die Beweggründe für die Einrichtung seiner Stiftung hervorgehen.

 

 

 

 

 
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Kontakt

Dr. Jasmin Herr
Varrentrappstr. 40 - 42
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Fax +49 69 7917-1323

E-Mail: j.herr@gdch.de

zuletzt geändert am: 19.11.2024 14:51 Uhr von J.Herr