Otto-Hahn-Preis

Otto-Hahn-Preis

  • Fachgebiet: Besondere Verdienste
  • Besteht aus: 50.000 Euro, Goldmedaille, Urkunde
  • Erstmals vergeben: 2005 (1955)
  • Vergeben in: Ungeraden Jahren
  • Gemeinsam vergeben durch: Stadt Frankfurt a.M., DPG und GDCh

§2 Satzung des Otto-Hahn-Preis: Zweck, Zweckerfüllung

"Der Preis dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie,

Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften

durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen.

Damit ist auch die Absicht verbunden, die Verantwortung der Wissenschaft für die Gesellschaft zu verdeutlichen."

Der Otto-Hahn-Preis wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Frankfurt a. M., der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vergeben. Die GDCh wirkt hierbei zusammen mit den übrigen Mitgliedsgesellschaften des Deutschen Zentralausschusses für Chemie (DZfCh).

Der Preis wird seit 2005 verliehen und ist ein Zusammenschluss des ehemaligen Otto-Hahn-Preis der Stadt Frankfurt des Otto-Hahn-Preis für Physik und Chemie der DPG und der GDCh, der 1953 eingerichtet wurde. 

Mit dem Preis werden alternierend renommierte Personen aus Physik udn Chemie gewürdigt. Er ist mit 50.000 € dotiert, wovon eine Hälfte von der Stadt Frankfurt und je ein Viertel von den beteiligten Gesellschaften finanziert wird. Die Preisverleihung findet in der Frankfurter Pauls-Kirche statt.

Preisträger 2023 - Herbert Waldmann, Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie

Foto: MPI Dortmund

Professor Herbert Waldmann wird für seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der chemischen Biologie und insbesondere seine grundlegenden Beiträge zur Tumorforschung mit dem Otto-Hahn-Preis ausgezeichnet. Als einer der Mitbegründer der chemischen Biologie ist Herbert Waldmann ein führender Wissenschaftler in diesem Bereich. Seine Spezialisierung liegt in der Synthese und Untersuchung von Proteinen sowie in der Entwicklung von Konzepten und Methoden zur Synthese von bioaktiven kleinen Molekülen. Durch seine Forschung konnte er neue Erkenntnisse zur biologischen Signalübertragung gewinnen, insbesondere zur Rolle von Ras-GTPasen, die bei vielen Krebserkrankungen eine bedeutende Rolle spielen. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, neue Ansätze zur Therapie von Tumoren mit Ras-Mutationen zu entwickeln. Durch die systematische Synthese von Pseudonaturstoffen, vor allem durch den Einsatz einer innovativen Syntheseplattform, hat er eine neue Quelle für pharmazeutische Wirkstoffe erschlossen. Seine interdisziplinäre Forschung hat damit Fragen von besonderer gesellschaftlicher Relevanz beantwortet. 

Mehr Informationen zu Professor Waldmann

Ausgezeichnete Personen seit 1955

2023 Herbert Waldmann, Dortmund Chemie
2021 Klaus Blaum, Heidelberg Physik
2019 Martin Jansen, Stuttgart Chemie
2017 Karsten Danzmann, Hannover Physik
2015 Jürgen Troe, Göttingen Chemie
2013 Ferenc Krausz, München Physik (Nobelpreis für Physik 2023)
2011 Manfred Reetz, Mülheim a. d. Ruhr und Marburg Chemie
2009 Stefan Hell, Göttingen Physik (Nobelpreis für Chemie 2014)
2007 Gerhard Ertl, Berlin Chemie (Nobelpreis für Chemie 2007)
2005 Theodor W. Hänsch, München Physik (Nobelpreis für Physik 2005)

PreisträgerInnen des Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik 

2003 Helmut Schwarz, Berlin
2000 Hans Christoph Wolf, Stuttgart
1998 Dieter Oesterheit, Martinsried
1989 Rudolf Hoppe, Gießen
1986 Heinz Maier-Leibnitz, München
1979 Rolf Huisgen, München
1974 Friedrich Hund, Göttingen
1967 Georg Wittig, Heidelberg
1965 Erich Hückel, Marburg
1962 Manfred Eigen, Göttingen
1959 Hans Meerwein, Marburg
1955

Lise Meitner, Stockholm/Schweden

Heinrich Wieland, Starnberg

 

Kuratorium und Auswahlkommission

Die Preisträger werden von einem Kuratorium aus acht Mitgliedern ausgewählt. Vier Mitglieder gehören der Stadt Frankfurt an (Oberbürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, Kulturdezernent, Universitätspräsident) und jeweils zwei benennen die Vorstände von GDCh und DPG.

Eine Auswahlkommission erarbeitet vorab einen Vorschlag für das Kuratorium:

Prof. Dr. Barbara Albert, Universität Duisburg-Essen (Kuratorium, Federführung)
Prof. Dr. Joachim Sauer, Humboldt-Universität zu Berlin (Kuratorium)
Prof. Dr. Benjamin List, MPI für Kohlenforschung, Mülheim a.d. Ruhr
Prof. Dr. Frank Glorius, Westfälische Wilhelms-Universität
Prof. Dr. Ralf Ludwig, Universität Rostock
Prof. Dr. Maria Wächtler, Technische Universität Kaiserslautern
    

 

zuletzt geändert am: 14.11.2024 13:28 Uhr von J.Herr