Die Richard-Willstätter-Vorlesung wurde 1993 von der GDCh und dem HUJ ins Leben gerufen, um die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zu fördern. Die ursprüngliche Vereinbarung zwischen der HUJ und der GDCh läuft im Dezember 2023 aus und die Rolle des israelischen Partners wird von der Hebrew University of Jerusalem auf die Israel Chemical Society (ICS) übertragen. Ab Januar 2024 findet die Vorlesung jährlich abwechselnd in Israel und Deutschland statt und wird von deutschen bzw. israelischen Wissenschaftlern gehalten, die von Auswahlkomitees nominiert werden. Doktorandinnen und Doktoranden haben die Möglichkeit, die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu begleiten und im Anschluss an die Vorlesung ihre Forschung in einem Kurzvortrag vorzustellen. Sie ist bisher die einzige Namensvorlesung mit einer Einrichtung außerhalb Europas. Die Finanzierung hat die GDCh übernommen.
Der deutsche Professor Richard Martin Willstätter war ein Pionier seines Fachs. Ihm gelang erstmals eine vollständige Konstitutionsaufklärung und Synthese des Naturstoffs Kokain. Außerdem beschäftigte er sich intensiv mit natürlich vorkommenden Farbstoffen, wie dem Chlorophyll, dem Hämoglobin und der Anthocyane. Für diese hervorragende Arbeit erhielt Willstätter 1915 den Nobelpreis für Chemie. 1924 und 1925 war Willstätter Präsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft, die Vorgängerorganisation der heutigen GDCh.
Professor Peter H. Seeberger forscht mit seiner Arbeitsgruppe an Impfstoffen basierend auf Zuckern, zum Beispiel gegen Malaria. Ihm ist es zu verdanken, dass Oligosaccharide automatisiert synthetisiert werden können, was ein großer Meilenstein für die weitere Forschung ist.
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Professor Dmitri Gelman ist organischer Chemiker an der Hebrew University of Jerusalem, Israel. Gelman untersucht die Wechselwirkung von Struktur und Reaktivität von Organometallverbindungen. Seinen Schwerpunkt hat er im Gebiet der Pincer-Komplexe gesetzt. Diese erforscht er als Katalysatoren für Wasserstofftransferreaktionen und für Dehydrierungsreaktionen der Ameisensäure bzw. Hydrierung von CO2.
2022 | Peter H. Seeberger, MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam |
2020 | Dmitri Gelman, Jerusalem/Israel |
2013 | Klaus Meerholz, Universität Köln |
2011 | Edith Y. Tshuva, Jerusalem/Israel |
2010 | Henning Hopf, Braunschweig |
2009 | Shlomo Yitzchaik, Jerusalem/Israel |
2008 | Joachim Maier, Stuttgart |
2006 | Uri Banin, Jerusalem/Israel |
2002 | Reinhard W. Hoffmann, Marburg |
1999 | Daniel Mandler, Jerusalem/Israel |
1997 | Hans Jürgen Neusser, München |
1996 | Itamar Willner, Jerusalem/Israel |
1995 | Klaus Müllen, Mainz |
1994 | Haim Levanon, Jerusalem/Israel |
1993 | Heinz A. Staab, Heidelberg |
Prof. Dr. Lutz Ackermann, Georg-August-Universität Göttingen (Federführung)
Prof. Dr. Roland A. Fischer, Technische Universität München
Prof. Dr. Karola Rück-Braun, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Swetlana Schauermann, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
zuletzt geändert am: 08.02.2024 09:30 Uhr von J.Herr