Die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) ist ein Wettbewerb, in dem Schüler und Schülerinnen ihre Leistungen bei der Bearbeitung theoretischer und experimenteller Aufgaben aus dem Bereich der Chemie miteinander messen. Durch diese Wettbewerbe werden die internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Schulchemie gefördert. Darüber hinaus wird ein Vergleich gewisser Aspekte des schulischen Wissens in den einzelnen Staaten ermöglicht. Die Internationale Chemie-Olympiade dient auch zur Anknüpfung persönlicher Beziehungen zwischen angehenden Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verschiedener Länder. Jeder Teilnehmerstaat entsendet eine Mannschaft, die aus maximal vier Schülerinnen und Schülern besteht. Deutschland beteiligt sich seit 1974 regelmäßig an diesem Wettbewerb.
In Deutschland sind alle Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender sowie weiterführender Schulen teilnahmeberechtigt, die das 20. Lebensjahr im Jahr des internationalen Wettbewerbs noch nicht vollendet haben. Das Auswahlverfahren erstreckt sich über insgesamt vier Runden und dient dazu bundesweit die besten vier Schülerinnen und Schüler zu finden, die als Mannschaft am internationalen Wettbewerb teilnehmen.
Die erste Runde besteht aus theoretischen Aufgaben, die zu Hause bearbeitet werden müssen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ersten Runde werden alle, die einen Lösungserfolg von mindestens 50 % erreicht haben, zur zweiten Runde zugelassen. Diese besteht aus einer Klausur, die in der Schule geschrieben wird.
Die besten 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Runde kommen in die dritte Runde. Hier trifft man sich für eine Woche zu einem Auswahlseminar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Runde werden mit Vorträgen und Übungen im Fach Chemie aus- und weitergebildet. Die Vortragenden sind zumeist ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Olympiade und reichen von Studierenden und Promovierenden bis hin zu Universitätsdozenten. Bestandteil der dritten Runde sind auch zwei Klausuren von jeweils vier Stunden.
Die besten 15 Schülerinnen und Schüler kommen dann zur vierten Runde für eine Woche nach Kiel. Hier werden gezielt praktische Aufgaben geübt und im Labor verschiedene Experimente durchgeführt. Als Leistungsnachweis wird neben einer theoretischen Klausur nun auch eine praktische Prüfung durchgeführt (beide jeweils fünf Stunden). Die besten vier Schülerinnen und Schüler stellen dann die deutsche Mannschaft für die Internationale ChemieOlympiade und fahren zum internationalen Wettbewerb.
Alle Infos zum deutschen Auswahlverfahren sowie die Anmeldung gibt es auf der Homepage der IChO (www.icho.de). Hier finden sich auch alle Aufgaben der vorhergehenden deutschen Auswahlverfahren. Auf der Homepage des Fördervereins ChemieOlympiade (FChO; www.fcho.de) gibt es auch Informationen zu anderen Wettbewerben.
In allen Runden gibt es für eine erfolgreiche Beteiligung Urkunden. In der zweiten Runde erhalten die besten 285 Schülerinnen und Schüler neben der Urkunde auch einen Buchgutschein. Wer es ins Team für die Internationale ChemieOlympiade schafft, fährt in das jeweilige Land der Finalrunde und wird automatisch in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.
Darüber hinaus organisiert und koordiniert der Förderverein ChemieOlympiade für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der dritten Runde Schnupperpraktika in Industrie, Forschungseinrichtungen und Universitäten. In jedem Bundesland gibt es bereits ab der ersten Runde die Möglichkeit, bei gutem Abschneiden an Seminaren teilzunehmen und andere Preise zu gewinnen. Die fünft- bis achtplatzierten der vierten Runde können einen Forschungsaufenthalt im Ausland zu absolvieren.
Darüber hinaus hat man während der Auswahlrunden und in der Finalrunde Gelegenheit, zahlreiche Gleichgesinnte kennenzulernen, sich auszutauschen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
zuletzt geändert am: 22.01.2014 14:32 Uhr von J.Wolff