Liebe Leserinnen, liebe Leser, WissZeitVG – das Wort klingt nicht wie Poesie, sondern eher nach Hängen und Würgen. Und nicht wenige aus der akademischen (Nachwuchs-)Community würden das Wissenschaftszeitvertragsgesetz wohl genau so beschreiben. Jetzt steht nach einer Evaluierung mal wieder eine Novellierung an, auf dass alles besser werde. Davon ist die GDCh allerdings nicht überzeugt – und mit ihr eine ganze Reihe naturwissenschaftlicher Fachgesellschaften. Eine Begrenzung der Postdocphase auf drei Jahre etwa wäre für die Chemie schwer zu verkraften. Nachwuchs wandert ins Ausland ab, und Frauen sind benachteiligt, fürchtet die GDCh. Und wie schreiben die GDCh und ihre Partnergesellschaften so trocken wie zutreffend: „Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass die angestrebte Novellierung des WissZeitVG … nicht mehr unbefristete Stellen schaffen wird. Dies ist nur durch eine deutliche Aufstockung der dauerhaften Mittel zur Grundfinanzierung der Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu erreichen.“
Ja, Wissenschaft ist kein Selbstläufer, es bedarf idealer Rahmenbedingungen und brillanter Köpfe, um dem Lauf der Wissenschaftsgeschichte eine neue Richtung zu geben. Manchmal geschieht das an unwahrscheinlichen Orten, vor nicht ganz 200 Jahren etwa in der hessischen Provinz. Justus Liebigs Labor in Gießen war Blaupause für alle künftigen chemisch-akademischen Ausbildungs- und Forschungslabore. Seit 1920 Museum wurde der Ort nun auch Historical Landmark der Euchems (selbstverständlich gehört er auch schon längst zu den „Historischen Stätten der Chemie“ der GDCh). Im Dezember hatte es im historischen Hörsaal des Liebig-Museums gebrannt. So schlimm die Schäden auch sind, man hatte Glück im Unglück – es hätte weitaus schlimmer kommen können. Jetzt ist deshalb auch ein guter Zeitpunkt, um allen Spenderinnen und Spendern Danke zu sagen, die dem GDCh-Spendenaufruf gefolgt sind.
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