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05 Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2025: Jury gibt Preisträgerinnen und Preisträger bekannt

Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e.V.

05/25
12. März 2025

Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in Mathematik und den Naturwissenschaften geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Benedikt Heuckmann von der Universität Münster (Biologie), Dr. Sabrina Gensberger-Reigl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Chemie), Dr. Jörg Härterich von der Ruhr-Universität Bochum (Mathematik) sowie an Dr. Sebastian Schellhammer von der Technischen Universität Dresden (Physik).

Der Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich durch herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in Lehre, Beratung und Betreuung ihrer Studierenden hervortun. Die Auszeichnung wird in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben und ist mit je 5000 Euro dotiert.

Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger traf eine neunköpfige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der vier Disziplinen, der Hochschuldidaktik sowie Studierenden. Die Jury zeigte sich sehr angetan von der Vielfältigkeit innovativer Lehransätze. Sie sprach den Ars legendi-Fakultätenpreis 2025 folgenden Hochschullehrenden zu:

In der Kategorie Biologie

Prof. Dr. Benedikt Heuckmann von der Universität Münster überzeugte die Jury durch die gelungene Vernetzung von Fachwissenschaft und Didaktik sowie die umfassende Digitalisierung seines Lehrangebotes für Lehramtsstudierende bis hin zur Programmierung von Computersimulationen.

In der Kategorie Chemie

Dr. Sabrina Gensberger-Reigl von der FAU Erlangen-Nürnberg unterstützt mit ihrem zweisemestrigen, praxisnahen Seminar im Studiengang Lebensmittelchemie einen fließenden Übergang von der Universität in die Industrie. Sie trägt damit maßgeblich zur Berufsorientierung der Studierenden bei. Durch Projektarbeit in Kleingruppen werden wichtige Kompetenzen gefördert.

In der Kategorie Mathematik

Dr. Jörg Härterich von der Ruhr-Universität Bochum lehrt Mathematik im Neben- und Hauptfach mit der Methode des dosierten Prelearning. So sind die Studierenden schon zu Beginn jeder Vorlesung mit wichtigen Aspekten der Stunde vertraut. In der Präsenzphase ist dann Zeit für "warm-up" in Form eines Quiz und für vielfältige Elemente aktiven Lernens.

In der Kategorie Physik

Dr. Sebastian Schellhammer von der TU Dresden schafft es, gesellschaftlich relevante physikalische Themen für Lehramtsstudierende exzellent aufzubereiten. Er wählt dazu bewusst Forschungsfelder wie Klimaphysik oder Nanotechnologie, an denen interdisziplinäre Ansätze aufgezeigt werden können. Die Themenauswahl ermöglicht darüber hinaus auch die Vermittlung größerer Zusammenhänge und versetzt die Studierenden in die Lage, effektiv und unter Verwendung physikalischer Kenntnisse und Experimente falsche Argumente (etwa zum Klimawandel) zu widerlegen.

Der Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften wird seit 2014 jährlich gemeinsam vom Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgelobt.

https://stifterverband.org/ars-legendi-mn

Zur Preisverleihung

Interessierte sind herzlich zur feierlichen Verleihung des Ars legendi-Fakultätenpreises Mathematik und Naturwissenschaften 2025 eingeladen. Diese findet am 24. April 2025 um 17:00 Uhr im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin statt. Um Anmeldung unter berlin@vbio.de wird gebeten.

Pressekontakt

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.)
Kerstin Elbing
T 030 27891918
elbing@vbio.de  

Stifterverband
Peggy Groß
T 030 322982-530 
peggy.gross@stifterverband.de

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04 Von Geheimmissionen, Seidenspionage und „wundersamen“ Heilungen im 18. Jahrhundert

Paola Bertucci erhält Paul-Bunge-Preis 2025 für Monographie

04/25
25. Februar 2025

Professorin Dr. Paola Bertucci, Yale University, New Haven, USA, erhält den Paul-Bunge-Preis 2025 für ihr Buch „In the Land of Marvels. Science, Fabricated Realities, and Industrial Espionage in the Age of the Grand Tour“. Darin wirft sie nicht nur neues Licht auf die Arbeit von Abbé Nollet, sondern auch auf die Bedeutung und den Stellenwert von elektrischen Geräten im 18. Jahrhundert. Die Preisverleihung erfolgt am 17. März im Rahmen der Bunsen-Tagung 2025 an der Universität Leipzig. Der Preis der Hans-R.-Jenemann-Stiftung ist mit 7500 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) gemeinsam vergeben. Er zeichnet herausragende Arbeiten zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente aus.

Paola Bertucci erhält den Paul-Bunge-Preis für ihre Monographie „In the Land of Marvels. Science, Fabricated Realities, and Industrial Espionage in the Age of the Grand Tour“ über Abbé Nollet, einen bedeutenden Experimentalwissenschaftler des 18. Jahrhunderts. Die Autorin beleuchtet Nollets wenig bekannte Reise nach Italien im Jahr 1749 und dessen geheime Mission zur Untersuchung automatisierter Seidenproduktion. Besonders relevant für den Paul-Bunge-Preis sind die Kapitel über Nollets Erforschung von „wundersamen“ Heilungen durch elektrische Instrumente, die er später als Schwindel entlarvte. Bertucci verknüpft geschickt wissenschaftliche Debatten über die Legitimität experimenteller Ergebnisse mit öffentlichen Kontroversen über elektrische Heilmethoden im 18. Jahrhundert. Mit ihrem Werk wirft sie ein neues Licht auf die wissenschaftliche und öffentliche Bedeutung elektrischer Geräte im 18. Jahrhundert.

Paola Bertucci studierte bis 1994 Physik an der Universität Bologna, IT, und erwarb 1997 einen Masterabschluss in Wissenschaftsgeschichte an der Universität Oxford, UK. 2001 promovierte sie dort in Wissenschaftsgeschichte. Von 2001-2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bologna. 2005 war sie Gastdozentin an der Fakultät für Design und Kunst, Abteilung Industriedesign, der IUAV Universität Venedig, Italien. Von 2008-2014 war Bertucci Assistant Professor und 2015-2022 Associate Professor für Wissenschafts- und Medizingeschichte an der Yale University, USA. Dort hat sie seit 2023 eine Professur für Wissenschafts- und Medizingeschichte inne. Bertucci ist zudem seit 2012 Kuratorin der Abteilung für Wissenschafts- und Technikgeschichte am Naturkundemuseum der Yale University. Bertucci ist in mehreren Fachgremien aktiv, so ist sie unter anderem Präsidentin der American Society for Eighteenth-Century Studies. Sie hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht und bereits einige renommierte Auszeichnungen erhalten.

Der Paul-Bunge-Preis gilt weltweit als wichtigste Ehrung auf dem Gebiet der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente und wird öffentlich und international ausgeschrieben. Über die Vergabe entscheidet der von der GDCh und der DBG getragene Beirat der Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Hans R. Jenemann (1920–1996), Chemiker bei den Schott Glaswerken in Mainz, wurde bekannt durch seine Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Geräte, vor allem historischer Waagen. Er selbst rief die Stiftung 1992 ins Leben. Benannt ist der Preis nach dem Hamburger Feinmechaniker Paul Bunge (1839–1888), einem der führenden Konstrukteure von Laborwaagen für die chemische Analyse.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 28 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie unterhält zahlreiche Stiftungen, so die Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Die Verleihung des Paul-Bunge-Preises der Hans-R.-Jenemann-Stiftung erfolgt jährlich, üblicherweise abwechselnd auf der Bunsen-Tagung und den Vortragstagungen der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie.

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Paul-Bunge-Preisträgerin Paola Bertucci (Foto: Anne Ryan)

03 GDCh vergibt Carl-Duisberg-Plakette und Carl-Duisberg-Gedächtnispreis

Im Rahmen der Chemiedozententagung werden auch die ADUC-Preise verliehen

03/25
20. Februar 2025

Rund 350 Chemikerinnen und Chemiker kommen vom 17. bis zum 19. März an der Technischen Universität Braunschweig zur Chemiedozententagung (CDT) 2025 zusammen. Auf der Veranstaltung verleiht die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zwei renommierte Preise: Dr. Karl Arnold Reuter, Freiburg, wird mit der Carl-Duisberg-Plakette ausgezeichnet und Professor Dr. Christoph Kerzig, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erhält den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis. Zudem erhalten eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler ADUC-Preise für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebiets. 

Die Chemiedozententagung wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) der GDCh ausgerichtet und bringt den akademischen Nachwuchs aus allen Bereichen der Chemie zusammen. Habilitandinnen und Habilitanden, Juniorprofessorinnen und -professoren sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten nutzen die Tagung, um ihre Forschung vorzustellen und sich auszutauschen. Außerdem werden auf der CDT 2025 erstmals auch Resultate aus der Postdoc-Zeit oder geplante eigenständige Forschungsprojekte im Rahmen von Kurzvorträgen vorgestellt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen steht in diesem Jahr auch die Gründungsversammlung der neuen GDCh-Arbeitsgemeinschaft Supramolekulare Chemie auf dem Programm. Als besonderes Highlight lädt das Team der GDCh-Zeitschrift Angewandte Chemie am 17. März um 18:40 Uhr zu einer Präsentation unter dem Motto „Be surprised!“ ein. Im Anschluss findet ein Empfang und Get Together statt. In festlichem Rahmen der Tagung verleiht die GDCh außerdem die Carl-Duisberg-Plakette sowie den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis und die ADUC zeichnet eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler mit ADUC-Preisen aus.

Die Carl-Duisberg-Plakette, eine Goldmedaille, verleiht die GDCh an Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um die Förderung der Chemie und der Ziele der GDCh erworben haben. Dr. Karl Arnold Reuter erhält die Auszeichnung für seine Verdienste um die Förderung wissenschaftlicher Kreativität in der Chemie – insbesondere für sein Engagement und seinen Einsatz für die Buchreihe Lives in Chemistry (LiC). Die autobiographische Reihe gibt Einblicke in das Leben und Denken herausragender Forscherinnen und Forscher im Spiegel der Zeit. Ein vom Vorstand der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie bestimmter Beirat lenkt die Reihe. Reuter fördert das Projekt.

Karl Arnold Reuter, 1955 geboren, studierte Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, an der er 1985 auch promovierte. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der University of Utah, Salt Lake City, USA, begann er seine Industriekarriere bei BENCKISER sowie bei Sandoz Agro, in Basel, Schweiz, und in St. Pierre La Garenne, Frankreich. 1993 gründete er seine Firma Reuter Chemische Apparatebau in Freiburg. Er entwickelt neuartige Trennverfahren zur Racematspaltung und zur Aufreinigung organischer Substanzgemische und beschäftigt rund 90 Mitarbeitende.

Der mit 7500 Euro dotierte Carl-Duisberg-Gedächtnispreis wird seit 1936 an junge Hochschullehrkräfte verliehen, die an einer deutschen Hochschule oder als Deutsche an einer ausländischen Hochschule tätig sind, noch keine W2/W3- oder vergleichbare Stelle bekleiden und das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. In diesem Jahr erhält Professor Dr. Christoph Kerzig, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Auszeichnung für seine herausragende Forschung im Bereich der Photochemie. Seine Arbeiten zeichnen sich durch höchst innovative Ansätze zur Nutzung von Lichtenergie aus, insbesondere im Bereich der Aufklärung der Mechanismen photochemischer Reaktionen aber auch der Upconversion sowie der Photoredoxkatalyse. Kerzig hat bedeutende Beiträge zur Erforschung lichtgetriebener Reaktionen geleistet, die das Potenzial haben, fossile Rohstoffe zu ersetzen und damit zu einer nachhaltigeren Chemie beizutragen. Seine Arbeiten tragen maßgeblich dazu bei, die Chemie in Richtung einer umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Wissenschaft weiterzuentwickeln. Kerzig überzeugte die Auswahlkommission nicht nur durch seine Forschung und seine zahlreichen hochrangigen Publikationen, sondern auch durch seine engagierte Lehre und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. 

 

Christoph Kerzig, geboren 1987, studierte Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Im Jahr 2017 schloss er ebenda seine Promotion mit summa cum laude ab. Nach Postdoc-Aufenthalten in Halle Wittenberg, der Universität Göteborg, Schweden und der Universität Basel, Schweiz, wechselte er 2020 als Junior-Professor an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2024 ist er dort Professor für Anorganische Chemie und Photochemie. Für seine Forschung erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen der ADUC-Preise im Jahr 2023.

 

Im Rahmen der Tagung zeichnet die ADUC darüber hinaus eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler mit ADUC-Preisen aus. Assistant Professor Dr. Nina Hartrampf, Universität Zürich, Schweiz, erhält einen ADUC-Preis für ihre stimulierende Ansätze im Gebiet der präparativen Peptidforschung, insbesondere der Verknüpfung moderner flusschemischer Syntheseverfahren mit Biosyntheseschritten bei der Generierung von Lasso-Peptiden. Ebenfalls ausgezeichnet wird Dr. John Molloy, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potsdam und Freie Universität Berlin, in Anerkennung seiner bahnbrechenden Forschung zur Nutzung von Organoborverbindungen für die Erzeugung struktureller Komplexität mit photokatalytischen Strategien. Junior-Professor Dr. Johannes Wahl, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erhält einen ADUC-Preis in Würdigung seiner kreativen Beiträge zur Entwicklung stereoselektiver Synthesemethoden, speziell durch geschickte Umsetzung von Kleinringverbindungen mit neuen katalytischen Verfahren.

Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/cdt2025

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit über 28 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen GDCh- Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Personen des wissenschaftlichen Nachwuchses (während Habilitation, Stipendium oder Juniorprofessur) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.

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Dr. Karl Arnold Reuter (Foto: privat)
Professor Dr. Christoph Kerzig (Foto: Stefan F. Sämmer)

02 Cycling Chemistry: Wissenschaft trifft Nachhaltigkeit

Spitzenkonferenz der jungen Chemie-Community in Münster

02/25
18. Februar 2025

Unter dem Motto „Cycling Chemistry” findet vom 12. bis 15. März in der Fahrradstadt Münster das Frühjahrssymposium des JCF (JungesChemieForum) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) statt. Die Tagung richtet sich an die junge Chemie-Community im In- und Ausland. Erwartet werden rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen auch Workshops, eine Industrieausstellung und eine Postersession. Weitere Höhepunkte sind die Verleihung des Carl-Roth-Förderpreises und des Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preises.

Bereits seit 27 Jahren ist das JCF-Frühjahrssymposium eine der größten Konferenzen in Europa von und für junge Forschende. Die Veranstaltung wird jährlich von wechselnden Regionalforen des JCF, der Nachwuchsorganisation der GDCh, ausgerichtet. 2025 haben die Regionalforen Münster, Essen-Duisburg und Dortmund die Organisation übernommen und gemeinsam ein vielfältiges Programm erstellt. Auf der Veranstaltung kommen neben international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern insbesondere Nachwuchsgruppenleitende und junge Forschende zu Wort.

Das Motto „Cycling Chemistry“ greift nicht nur den Veranstaltungsort auf, sondern spielt außerdem auf die Themen Recycling und Battery Cycling – die zyklische Wiederaufladung von Batterien – an. Damit unterstreicht es die Bedeutung der Chemie für eine nachhaltige Zukunft und die Rolle junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entwicklung innovativer Lösungen. Dies spiegeln auch das hochkarätige wissenschaftliche Programm wider. Unter den Plenarvortragenden sind unter anderem Professor Dr. Klaus Kümmerer, Leuphana Universität Lüneburg, Professor Dr. Saiful Islam, University of Oxford, UK, Professor Dr. Sebastian Hasenstab-Riedel, Freie Universität Berlin, Professor Dr. Fikile R. Brushett, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA, Professorin Dr. Lena Daumann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, und Professorin Dr. Viktoria Däschlein-Gessner, Ruhr-Universität Bochum. Außerdem werden verschiedene Workshops angeboten und das vielfältige Rahmenprogramm (u.a. ein Diversity Lunch) bietet Gelegenheit zum zwanglosen Netzwerken. Vom 12. bis 14. März wird der GDCh-Karriereservice mit einem Stand vor Ort sein und Fragen rund um Karriere und Berufseinstieg beantworten. 

Am 15. März wird der Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preis verliehen. Der Preis der bei der GDCh angesiedelten gleichnamigen Stiftung ist mit 7000 Euro dotiert und wird an junge Erfinderinnen und Erfinder verliehen, die eine zukunftsweisende Erfindung auf dem Gebiet der Chemie oder chemischen Verfahrenstechnik gemacht haben. Mit dem Preisgeld wird eine Patentanmeldung unterstützt. In diesem Jahr erhält die Auszeichnung das Team BionicFuel bestehend aus Dr. Pascal R. Böwer, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Dr. Melanie Walther, Universität Bremen, und Tim M. Thiedemann, ebenfalls Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie erarbeiteten ein Konzept für eine neue Aufreinigungstechnologie für Fermentationprozesse und bewiesen die Machbarkeit experimentell. Ihre innovative Technologie basiert auf biotechnologischen Prozessen und nutzt organische Abfälle als Ausgangsmaterial. Mit ihr möchte das Team eine umweltfreundliche Alternative zu erdölbasierten Verfahren etablieren, die sowohl soziale als auch ökologische Aspekte berücksichtigt.

Ebenfalls am 15. März wird der Carl-Roth-Förderpreis vergeben. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung verleiht die GDCh an junge Chemikerinnen und Chemiker, die ressourcenschonende Synthesewege entwickeln oder Chemikalien innovativ einsetzen. Finanziert wird der Preis von der Carl Roth GmbH & Co. KG, die zusätzlich weitere 3000 Euro in Form eines Gutscheins beisteuert. In diesem Jahr teilen sich den Preis Anna F. Tiefel und Maximilian Wohlgemuth. Tiefel erhält die Auszeichnung für ihre wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität Regensburg auf dem Gebiet der Photokatalyse – im Speziellen zur photoinduzierten nukleophilen Substitutionsreaktionen an allylischen Seleniden. Wohlgemuth wird für seine Arbeiten an der Ruhr-Universität Bochum zur Mechanochemie – einem innovativen Ansatz zur Durchführung chemischer Reaktionen in Kugelmühlen vollständig ohne Lösungsmittel und externe Wärmezufuhr – ausgezeichnet.

Am 15. März erhält außerdem Dr. Daniel Kowalczyk, Universität Ulm, den FAIR4Chem Award für den von ihm publizierten Datensatz aus der chemischen Forschung, der die FAIR-Grundsätze (auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar) erfüllt und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Transparenz in der Forschung leistet. Der Preis wird vom NFDI4Chem-Konsortium vergeben, an dem die GDCh beteiligt ist, und vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt.

Weiterführende Informationen finden sich unter https://symposium.jcf.io.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 28 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände und Regionalforen des JCF (JungesChemieForum) an fast allen Hochschulstandorten. Bundesweit bildet das JCF eine Plattform für rund 10 000 junge Mitglieder der GDCh.

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(v.l.n.r.) Dr. Pascal R. Böwer, Dr. Melanie Walther und Tim M. Thiedemann von BionicFuel (Fotos: Felix Adler, Leipzig)
Anna F. Tiefel (Foto: privat)
Maximilian Wohlgemuth (Foto: privat)
 

01 Fresenius-Preis für Kathrin Breuker

Innovative Methoden für die biomolekulare Massenspektrometrie

01/25
11. Februar 2025

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Associate Professor Dr. Kathrin Breuker, Universität Innsbruck, den Fresenius-Preis. Sie erhält die Auszeichnung, die mit einer Goldmedaille sowie einem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro verbunden ist, für besondere Verdienste um die analytische Chemie. Mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten liefert Breuker grundlegende Erkenntnisse über die Eigenschaften von Biomakromolekülen in der Gasphase. Sie erhält den Preis am 10. März im Rahmen der ANAKON 2025 in Leipzig. Auch die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie, die die Tagung veranstaltet, sowie ihre Arbeitskreise zeichnen vor Ort Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. 

Kathrin Breuker erhält den Fresenius-Preis insbesondere für ihre Leistungen auf dem Gebiet der biomolekularen Massenspektrometrie, einem Verfahren zur Bestimmung der Masse von Biomolekülen. Sie entwickelte innovative Methoden zum Studium komplexer molekularer Systeme. Dazu gehören native Proteinstrukturen, die Faltung und Entfaltung von Proteinen in der Gasphase sowie die Dissoziation (Zerfall) von Proteinen und Nukleinsäuren (RNA). Dafür verwendetet Breuker hochauflösende Massenspektrometrie (FT-ICR-MS, eine Technik zur präzisen Massenbestimmung) und verschiedene Fragmentierungsmethoden, die Moleküle in kleinere Teile zerlegen. Ihre Arbeiten liefern grundlegende Erkenntnisse über die Eigenschaften von Biomakromolekülen in der Gasphase.

Darüber hinaus engagiert sich Breuker in wissenschaftlichen Gremien, insbesondere in der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), und knüpft aktiv internationale Netzwerke. Sie ist Juryvorsitzende für den Preis "Massenspektrometrie in den Biowissenschaften" und Mitglied der Jury für den Mattauch-Herzog-Preis der DGMS.

Kathrin Breuker schloss 1994 ihr Studium der Physik an der Universität Münster mit dem Diplom ab. Anschließend wechselte sie an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz, wo sie 1999 promovierte. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Cornell University, Ithaca, USA, und in Innsbruck, Österreich, begann sie 2002 zunächst als Arbeitsgruppenleiterin an der Universität Innsbruck. Nach dem Erlangen ihrer Venia Docendi in Biophysikalischer Chemie war sie dort ab 2014 als Assistenzprofessorin tätig. Seit 2019 ist Breuker Associate Professor am Institut für Organische Chemie der Universität Innsbruck. Ihre Forschung wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und gefördert.

Weitere Preisverleihungen:

Im Rahmen der ANAKON verleihen auch die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie und zwei ihrer Arbeitskreise mehrere Auszeichnungen:

  • Professor em. Dr. Wolfgang Lindner, Universität Wien, Österreich, erhält die Clemens-Winkler-Medaille für seinen jahrelangen persönlichen und leidenschaftlichen Einsatz zur Förderung und Anerkennung der analytischen Chemie sowie um die Nachwuchsförderung.
  • Die Fresenius Lectureship 2024-2026 geht an Prof. Dr. Johanna Irrgeher, Montanuniversität Leoben, und an Prof. Dr. Kevin Pagel, Freie Universität Berlin. Die Vorlesungsreihe, die seit 2011 an renommierte jüngere Hochschullehrkräfte aus dem deutschsprachigen Raum vergeben wird, soll aktuelle Forschungsergebnisse aus der modernen analytischen Chemie und die Faszination für die Disziplin einem breiten chemischen Fachpublikum näherbringen.
  • Dr. Anika Retzmann, University of Calgary, Kanada, erhält den Fachgruppenpreis Analytische Chemie für ihre herausragenden und selbständigen Leistungen bereits in der Anfangsphase ihrer wissenschaftlichen Karriere.
  • Darüber hinaus zeichnet der Arbeitskreis Separation Science der Fachgruppe Analytische Chemie Dr. Thorsten Teutenberg, Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. (IUTA), Duisburg, mit dem Gerhard-Hesse-Preis für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der analytischen Trenntechniken aus.
  • Den von der Merck KGaA gestifteten Preis des Deutschen Arbeitskreises für Analytische Spektroskopie (DAAS) der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie erhält Dr. Andrea Teuber für ihre an der Universität Ulm angefertigte Dissertation auf dem Gebiet der analytischen Spektroskopie.

Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/anakon2025

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 28 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen, darunter die im Jahr 1951 gegründete Fachgruppe Analytische Chemie mit über 2400 Mitgliedern. Die Fachgruppe gibt der analytischen Chemie in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit eine starke Stimme und fördert die Ausbildung in analytischer Chemie. Intensive sachbezogene Arbeit wird in den neun Arbeitskreisen und im Industrieforum Analytik geleistet.

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Associate Professor Dr. Kathrin Breuker (Foto: privat)

Kontakt

Dr. Karin J. Schmitz
Leiterin GDCh-
Öffentlichkeitsarbeit
pr@gdch.de
Tel. 069/7917-493

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zuletzt geändert am: 12.03.2025 09:32 Uhr von M.Mielck